Dorfmuseum

Im Jahr 2000 entstand die Idee, in dem alten Farrenstall ein Dorfmuseum einzurichten. Im Jahre 2000 hatte sich der Ortschaftsrat entschlossen , am Wettbewerb „ Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“ teilzunehmen.

So entstand im Jahre 2000 ein Arbeitskreis, der sich mit den Vorbereitungen für diesen Wettbewerb einsetzte. In dieser Vorbereitungszeit entstand dann auch die Idee, in diesem Gebäude ein Dorfmuseum einzurichten , um dieses gemeindeeigene Gebäude wieder sinnvoll zu nutzen. Schon ab 2002 wurden Gerätschaften gesammelt. Von den Mitgliedern und Helfern des Vereins wurden erhebliche Umbau- und Renovierungen am Gebäude vorgenommen. So wurden bis zur Eröffnung des Dorfmuseums 2000 Arbeitsstunden erbracht. Als tragende Säulen dieses Projekts wurden in der Eröffnungsrede von Hans Schwald, die Herren Rolf Eichin und Otto Fellhauer und in besonderem Maße Karlfrieder Klemm genannt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Führung durch das Dorfmuseum Eichen

Erleben Sie eine halbstündige Führung durch das Eiemer Dorfmuseum mit Karl-Frieder Klemm und Wolfgang Bühler vom Bruuchtumsverein Eie e.V.

Schnäflerbude (Buurewerkstatt)

Landwirt zu sein bedeutete früher schon, viele Reparaturen an Haus und Hof und Maschine selbst zu erledigen, also dem modernen „DIY=do it yourself“. Dazu unterhielten viel Bauern eine Schnäflerbude mit Handwerkzeugen, hauptsächlich natürlich zur Bearbeitung von Holz, später auch für Metall. Mit den im Museum ausgestellten Hobeln wurden Ersatzteile für gebrochene Wagendeichseln, Räder, und vieles mehr gefertigt. Mit dem Zweimannhobel wurden Kienspäne aus Holzstämmen gezogen, die an den späten Winterabenden Licht spendeten. Auf dem Ziehbock, auch Schniedesel genannt, konnten z.B. Schindeln mit dem Ziehmesser geschreinert, oder andere Holzgegenstände angepasst werden. Bohrwinden waren die Vorgänger der manuellen Handbohrmaschinen und dienten zum Bohren diverser kleinerer Löcher in Holz. Die früheren Wasserrohre wurden aus dünnen Holzstämmen gefertigt. Mit den Düchelbohrern wurden mit viel Kraft und Geduld und „Zielwasser“ Löcher in die geschälten Stämme gebohrt. Wenn man die Holzrohre 4 m unter dem Boden verlegte, kamen sie nicht mehr in Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft und verwitterten deutlich langsamer.

Selbsthalter-Pflug

Die im Museum ausgestellten Pflüge sind teilweise aus dem 19. Jahrhundert. Die ältesten 2 Einschar-Beetpflüge wurden noch aus Holz mit Metallbeschlägen gefertigt. Der Älteste besitzt einen Vorderwagen und wurde meist von 2 Zugtieren gezogen. In unserer Gegend waren dies meist Ochsen und Kühe, seltener Pferde. Der Häufelpflug wurde z.B. zum Setzen von Kartoffeln entwickelt, der Bäggpflug zum Entfernen von Unkraut zwischen den Zeilen. Ergänzt wird die Sammlung durch eine Sähmaschine mit der Saatgut in die Furche eingebracht wurde und die Saat sofort wieder mit Erde vor den Vögeln und dem Wind schützte.

Bestattungswagen

Der Bestattungswagen stammt aus Eichen. Andere Quellen vermuteten, daß dieser ursprünglich in Gersbach stand. Der Wagen ist mit Rädern sowie mit Kufen für den Winter versehen; somit war er nach Entfernen der Räder sofort für Schneefahrten gerüstet. Damals wurden die Verstorbenen bis zur Beerdigung im eigenen Bett zu Hause aufgebahrt. Der Leichenzug, geführt vom Leichenwagen und gefolgt von Pfarrern und Trauergemeinde begleitete den Toten auf seinem letzten Weg zum Friedhof. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurde u.a. auch Eichen zum 1.01.1975 nach Schopfheim eingemeindet. Die Stimmung der Eichener Bürger zur Zwangseingemeindung war damals sehr unterschiedlich. Einige machten Ihre Missstimmung deutlich, indem sie zum Jahresende 1974 die Selbständigkeit Eichen´s symbolisch zu Grabe trugen und dies dem mit dem selbst gezogenen Liichewage vor dem Rathaus in Schopfheim geltend machten.

Raritäten

Unser schönes Dorfmuseum beinhaltet viele seltene und mühselig zusammengetragen Ausstellungsstücke, die Sie bei uns gerne besichtigen können.

Turmuhr

Die frühere Volksschule (heute „noch“ Rathaus) besaß eine Turmuhr mit Glocke. 1904 wurde sie von Johann Lindner/ Kandern entwickelt und gebaut. Alle 3 Tage musste das Uhrwerk von Karl-Frieder Klemm, Großvater des gleichnamigen Mitgründers des Bruuchtumsvereins aufgezogen werden, damit sie zuverlässig die Glocke schlug. Nachdem der Turm des Rathauses 1973 aus Kostengründen abgebaut wurde, wurde das Uhrwerk verkauft. Nur durch Zufall gelang es den rührigen Gründern des Bruuchtumsvereins, das Uhrwerk vor einigen Jahren für das Museum zurückzukaufen.